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Essen auf Rädern

Essen auf Rädern – der Menübringdienst

Unter Essen auf Rädern versteht man die regelmäßige Lieferung von fertig zubereiteten Mahlzeiten vor die Haustür. Der Service wird auch als Mahlzeitendienst oder Catering beworben und Übergänge zum Bringdienst von gastronomischen Betrieben sind fließend. Essen auf Rädern richtet sich an Bedürftige, die sich ihr Essen gar nicht oder nur erschwert zubereiten können. Hilfsorganisationen, soziale Dienstleister und Wohlfahrtsverbände bieten den Service an.

Die Geschichte – eine Idee setzt sich durch

Die Idee kam in den 1940er Jahren in England auf. Frauen der Wohlfahrtsorganisation WVS waren die ersten, die fertige Mahlzeiten an alte und pflegebedürftige Menschen ausgelieferten. Ab den 1960er Jahren griff man diese Idee auch in Deutschland auf. Heute ist das Dienstleistungsnetz so dicht, dass jeder mit Essen auf Rädern versorgt werden kann. 1961 versorgte ein Kreuzberger Nachbarschaftshaus 30 Rentner mit warmen Mahlzeiten für 0,20 DM. Bald begann man in Krefeld mit der täglichen mobilen Versorgung durch Speisen in Thermobehältern. Ab 1971 führte man in Berlin eine neue Variante der Seniorenverpflegung ein und optimierte die Lieferung, indem man von Termobehältern auf Tiefkühllieferungen in Styroporbehältern umstieg. Die Speisen mussten jetzt nur noch vor Ort erwärmt werden. Diese Dienstleistung wurde als „Rollender Mittagstisch“ des DRK bekannt. Damit gab es auch an Wochenenden und Feiertagen keine Versorgungsprobleme mehr. Die Qualitätsstandards wurden weiter angepasst und das Angebot ständig erweitert.

Essen auf Rädern – das Angebot

Immer häufiger wird Essen auf Rädern auch von privaten Unternehmen angeboten. Alle Anbieter müssen zertifiziert sein. Die Unternehmen versorgen teilweise Tausende Menschen im Umkreis und haben verschiedene Sortimente im Programm. Täglich wird frisch gekocht. Die Zutaten variieren je nach Saison und Jahreszeit und werden stets hinsichtlich Qualität und Hygieneanforderungen überprüft. Hauptsächlich handelt es sich um Hausmannskost. Neben einem normal verträglichen Hauptmenü gibt es auch Spezialzubereitungen wie salzarme Gerichte, laktosefreie Kost, Diabetiker- oder Schonkost. Das Essen wird in mikrowellentauglichem Alugeschirr geliefert und kann problemlos aufgewärmt werden.

Und so funktioniert der Menübringdienst

Die Anbieter beliefern regional und haben beispielsweise mit Pflegeeinrichtungen Verträge. Auch Einzelkunden können sich jederzeit Essen bringen lassen. Ob DRK oder Privatunternehmen, der Kunde kann den Vertrag mit dem Dienstleister jederzeit kündigen. Man bestellt telefonisch oder über die Heimleitung, in der Regel wochenweise. Das Essen wird morgens gekocht, umgehend in entsprechende Behälter gefüllt und während der Fahrt im Wärmeboxen transportiert. So ist es auch bei der Auslieferung noch heiß. Der Kunde wählt seine Speisen aus einem bereits zusammengestellten Menüplan aus. Ein Mini besteht aus Hauptspeise, Vorspeise, Suppe und Nachtisch. Der Kunde kann das ganze Menu oder einzelne Komponenten bestellen. Er ist keineswegs verpflichtet, Essen für jeden Wochentag abzunehmen. Er kann variieren und die Zahl der Essen frei bestimmen. Meist kann er auch kurzfristig abbestellen oder etwas anderes wählen.

Essen auf Rädern – Kosten und Kostenträger

Die Kosten für die Speisen hängen vom Dienstleister ab und variieren je nach bestellter Menge, Zutaten und Menükomponenten. Das Angebot unterliegt jedoch der Hauptprämisse, dass es für jeden erschwinglich sein sollte. Je nach individueller Situation können auch Zuschüsse beim Sozialamt beantragt werden. Ein Mittagessen kostet zwischen 3,80 Euro bis 5,50 Euro.

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