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Senioren WG – Die Seniorenwohngemeinschaft

Wohngemeinschaften für Senioren

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Sind Wohngemeinschaften nicht nur was für Studenten und junge Menschen? Nein, denn vom Charakter und von der Struktur her ist eine Seniorenwohngemeinschaft, die Senioren WG eine Wohngemeinschaft wie andere auch, so wie beispielsweise eine Studenten WG. Wohngemeinschaft bedeutet, dass sich mehrere Gleichgesinnte dazu entscheiden, gemeinsam in einer Wohnung oder in einem Haus zu wohnen. Sie sind nicht zwangsläufig miteinander verwandt, sondern sie fügen sich zu einer Gemeinschaft zusammen. Das Besondere an der Senioren WG ist die Tatsache, dass sich hier ausschließlich Senioren zusammentun. Das können Seniorinnen und Senioren sowohl getrennt als auch gemischt sein. Jeder einzelne von ihnen hat innerhalb des Wohngebäudes seinen eigenen Lebensraum mit Zimmer oder Apartment. Das wird eigenständig möbliert, persönlich-individuell ausgestattet und eingerichtet. Darüber hinaus gibt es Nutzräume, die gemeinschaftlich genutzt werden. Dazu gehören die Küche, das Wohnzimmer, der Sanitärbereich sowie Garten, Keller- und Dachgeschoss.

Das bietet eine Senioren WG

Senior/innen haben, auch aus Alters- und Gesundheitsgründen, besondere Bedürfnisse in Bezug auf ihre Unterkunft. Sie muss barrierefrei, also im jeweiligen Stockwerk mit den einzelnen Räumen für die Benutzer von Rollstuhl und Rollator zugänglich sein. Dazu gehören breite Türen sowie seniorengerechte Installationen im gesamten Sanitärbereich, bis hin zu einer abgeschlossenen, rollstuhlgerechten Toilette. Senioren sind oftmals eingeschränkt in ihrem Bewegungsradius, ohne dass sie deswegen pflegebedürftig sind.

Die Senioren WG muss als Wohngemeinschaft rechtlich und organisatorisch gut strukturiert sein. In vielen Fällen ist die Unterkunft gemietet; dann muss entschieden werden, wer von den Bewohnern den Mietvertrag unterzeichnet und damit gegenüber dem Vermieter alle Rechte und Pflichten übernimmt. Eine „Hausordnung“ für die täglichen Rechte und Pflichten im Zusammenleben ist notwendig, und sie muss von allen Bewohnern akzeptiert sowie eingehalten werden. Zu jeder Wohngemeinschaft, das heißt auch zur Senioren WG, gehört ein hohes Maß an Rücksichtnahme aufeinander. Umgekehrt profitiert jeder von jedem. Alle bringen sich selbst, ihr KnowHow und ihre Erfahrung in die Seniorengemeinschaft ein. Der eine ist eher ein Bürokrat, der andere als Handwerker ein Mann der Praxis. Und gefragt ist in jeder Senioren-WG ein guter Koch, respektive eine gute Köchin.

Die Seniorenwohngemeinschaft ist, juristisch betrachtet, ein freiwilliger Zusammenschluss von mehreren natürlichen Personen des privaten Rechts. Entweder sucht sich ein Hauseigentümer mehrere Senior/innen, die mit ihm in seiner Immobilie eine Seniorenwohngemeinschaft bilden, oder mehrere Senioren bilden als Wohnungs-/Hausmieter eine Seniorenwohngemeinschaft.
Informationen dazu sind erhältlich bei
• der örtlichen Gemeinde
• einem ortsansässigen Mehrgenerationenhauses
• dem Mieterschutzbund
• einem Fachanwalt für Mietrecht

Gründung einer Seniorenwohngemeinschaft

Die Gründung einer Seniorenwohngemeinschaft steht in keinem direkten oder mittelbaren Zusammenhang mit der Zugehörigkeit zu einer Pflegestufe. Die Bewohner können, sie müssen jedoch keiner Pflegestufe angehören. Eins hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Bewohner können sich nicht untereinander pflegen. Eine Pflege von Senioren muss gelernt und gekonnt sein. Abgesehen von der Unterstützung und von kleinen Hilfen bei der Alltagsbewältigung sollte jegliche Pflege dem mobilen Pflegedienst überlassen bleiben. Dass sich die Bewohner gegenseitig helfen, ist geradezu der Sinn und Zweck einer Seniorenwohngemeinschaft. Was der eine nicht kann, das übernimmt der andere. So ergänzen sich alle Bewohner und bilden eine in sich abgerundete Wohngemeinschaft.

Leistungen, Vor- und Nachteile einer Senioren WG

Welche Pflegeleistungen dem einzelnen Bewohner zustehen, das richtet sich nach seinem Gesundheitszustand. Entschieden wird das auf seinen Antrag hin vom MDK, dem Medizinischen Dienst der Krankenkasse, in welcher der erkrankte oder pflegebedürftige Senior versichert ist. Sofern ein Pflegegeld bezahlt wird, erhält er das als Zahlungsempfänger auf sein Girokonto überwiesen. Der Pflegedienst übernimmt die notwendige ambulante Pflege und kommt dazu täglich oder im mehrtägigen Rhythmus zu dem Pflegebedürftigen. Das Pflegepersonal sucht ihn in seinem privaten Umfeld innerhalb der Seniorenwohngemeinschaft auf, sprich in seinem Zimmer oder Apartment.

Jede Senioren WG bietet ihren Bewohnern eine Vielfalt an Vorteilen im Lebensalltag. Mögliche Nachteile werden oftmals persönlich oder individuell als solche empfunden. Je teamfähiger, je anpassungsfähiger und je toleranter die Bewohner im Umgang miteinander sind, umso erfreulicher ist das Zusammenleben. Feststeht, dass die Vorteile auf jeden Fall mögliche Nachteile deutlich überwiegen. Bestenfalls ist die Senioren WG eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

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