Notrufe – Retter in letzter Minute
Wie das Wort Notruf ausdrückt, handelt es sich dabei um ein Rufen in höchster Not. Damit verbunden ist in den meisten Fällen, wie es heißt, eine akute Gefahr für Leib und Leben. Dem Betroffenen muss dringend geholfen werden. Dabei kann es sich sowohl um einen Personen- als auch um einen Sachschaden handeln. Typische Fälle für einen Notruf sind der Verkehrsunfall mit Personen- und Sachschaden, ein offenes Feuer als Hausbrand, die Überschwemmung des Kellergeschosses bei Starkregen, oder die plötzliche Schneelawine im Hochgebirge, die den Bergsteigern ihren Rückweg versperrt. Sie sind in Not, weil sie sich ohne fremde Hilfe von außen nicht fortbewegen, nicht retten können. Notfälle geschehen täglich tausendfach, buchstäblich im Minutentakt. In jedem Erst- und Zweitweltland gibt es weltweit ein eigenes, gut bis sehr gut funktionierendes Notrufsystem, und so natürlich auch in Deutschland.
Die wichtigsten Notrufnummern
Die gängigen Notrufnummern sind 112 für die Feuerwehr und für den Rettungsdienst, sowie 110 und 112 für die Schutzpolizei, die uniformierte Polizei. Die Notrufnummer 112 gilt gleichzeitig als gebührenfreie Euronotrufnummer in zahlreichen Ländern innerhalb und außerhalb der Europäischen Union. Jeder Notruf wird von der sogenannten Notrufzentrale entgegengenommen und bearbeitet. In Deutschland gibt es ein flächendeckendes Netz an solchen Notrufleitstellen. Die dortigen Mitarbeiter entscheiden sofort, welche Notmaßnahmen eingeleitet werden und informieren die zuständigen Dienste wie Feuer, Notarzt oder Rettungsdienst, bis hin zur Luftambulanz. Jeder Bürger kennt die beiden Nummern 110 und 112. Er weiß, dass ihm in seiner akuten Not geholfen wird, wenn er eine von beiden anruft. Von den Notrufnummern unterscheiden sich die Notdienstnummern wie 116 und 117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärzte, oder wie die Nummer 115 als eine bundesweit einheitliche Behördennotdienstnummer.
Hausnotrufe
Ein ganz eigener Bereich der Notrufnummer ist der Hausnotruf. Er wird im Alltag auch als Seniorennotruf, als Heimnotruf oder als Seniorenrufhilfe bezeichnet. Mit dieser Telefontechnik über das Festnetz des Anschlussinhabers besteht eine direkte Verbindung zu der Stelle hin, die für eine medizinische Sicherheit des Anrufers zuständig ist. Der Hausnotruf mit jeweils eigenen Notrufnummern wurde Anfang der 1970er Jahre in Deutschland eingeführt. Er wird in der Regel von Kranken und Pflegebedürftigen benötigt, die allein in ihrer Wohnung leben. Sie werden vom ambulanten Pflegedienst versorgt, sind ansonsten jedoch auf sich gestellt.
In der heutigen Zeit brauchen in diesen Fällen keine Notrufnummern mehr gewählt zu werden. Die Hardware des Telefons ist so konzipiert, dass ein Knopfdruck als Notruf ausreicht. Die Zentrale, beispielsweise gemeinnützige Organisationen und Verbände wie Johanniter, Malteser, das DRK oder der örtliche Pflegedienst, erkennen sofort den Anrufer und können reagieren. Dieses Notrufsystem ist aus Sicht der Bundesregierung ein wesentlicher Beitrag dazu, dass alte und pflegebedürftige Menschen möglichst lange in ihrem heimischen, sozialen Umfeld bleiben können. Der meistens endgültige Wechsel in ein Alten-/Pflegeheim soll möglichst lange aufgeschoben werden, das heißt so spät wie möglich sein.
Ohne Notruf und entsprechende Notrufnummern ist die heutige Zeit mit ihrer Hektik und Schnelllebigkeit gar nicht mehr vorstellbar. Die privaten Notrufdienste haben ein Leistungsangebot, das sich an den Bedürfnissen der Anrufer, sprich ihrer Kunden orientiert. Für Kranke und Pflegebedürftige sollte der 24h Notrufdienst nicht nur telefonisch erreichbar sein, sondern es sollte mit Notarzt und Rettungsdienst auch bedarfsgerecht reagiert werden. Hier muss oftmals im Kleingedruckten nachgelesen werden, wie Notruf, Notrufnummern, Notrufdienst und Notrufservice genau definiert sind.